Mein Fazit zur Einführungsklasse am GYM nach dem Abitur

Mittlerweile ist es schon fast vier Jahre her, dass ich an der LWRS meine Mittlere Reife abgeschlossen habe. Meine Abiprüfungen liegen auch bereits über einem Jahr zurück. Daher wird es nun wirklich mal Zeit, ein endgültiges Update zur Einführungsklasse zu machen. Ist die Einführungsklasse nun empfehlenswert oder nicht?!

(Mein Erster Artikel dazu: Einführungsklasse LWG). Für die diesjährigen Absolventen der Mittleren Reife an der LWRS kommt dieses Fazit zur Einführungsklasse wohl zu spät, denn die “Bewerbung” dafür ist schon lange vorbei, aber für diejenigen unter euch, die erst noch die Prüfungen vor sich haben, könnte dieser Artikel vielleicht ganz nützlich sein – zumindest wenn der Gedanke besteht, vielleicht anschließend auf das Gymnasium zu wechseln.

!!!Achtung Meinung!!!

Mein Erlebnis der Einführungsklasse war ehrlicherweise nicht total geglückt, aber fairnesshalber sollte ich auch erwähnen, dass ich in der ersten Einführungsklasse des LWGs war, dass heißt, diese ganze Sache war auch für die Schulleitung und die Lehrkräfte ganz neu..

Ich werde hier nochmal eine recht ausführliche Zusammenfassung schreiben – wobei es durchaus möglich ist, dass ich das ein oder andere Detail bereits in meinem ersten Artikel zur Einführungsklasse erwähnt habe.

Daher kann ich einige Fehler durchaus verzeihen, vor allem, da ich weiß, dass sich einiges gebessert hat. So durfte unsere 10E am Anfang des Schuljahres nicht mit auf die Besinnungstage, was für unsere Klasse eine super Möglichkeit gewesen wäre, die anderen Klassen kennenzulernen… das fand ich damals richtig sch****, aber die Erklärung war plausibel, weshalb ich das mittlerweile nicht mehr so eng sehe… und zwar die Besinnungstage werden schon im Schuljahr vorher organisiert und zum Zeitpunkt der Organisation war nicht klar, ob es eine Einführungsklasse geben wird. Mittlerweile fahren die Einführungsklassen natürlich mit.

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Eine Sache, für die die Schule selber nichts kann, da das von höheren Instanzen bestimmt wird, hängt mit dem Lehrplan der Einführungsklasse zusammen. Ich persönlich habe mich öfters sehr im Unterricht gelangweilt, da viele Themen aus der Einführungsklasse auch schon in der Realschule behandelt worden sind, so beispielsweise im Fach Geschichte. Manche Fächer dagegen kamen deutlich zu kurz oder waren gar kein Bestandteil unseres Stundenplans (z. B. Biologie und Musik).

 

Was auch sehr unvorteilhaft war, ist, dass uns teilweise zu wenig Informationen gegeben wurden. Beispielsweise wurde man nicht informiert, dass man, wenn man beim Übertritt ans Gymnasium Französisch (sofern man es in der Realschule hatte) abwählt, man Englisch während der gesamten Oberstufenzeit haben wird und auch Abi darin machen muss (wobei einem dabei freigestellt wird, ob man das schriftlich oder mündlich macht). Wählt man Französisch ab, lernt man stattdessen eine weitere Fremdsprache (Italienisch oder Spanisch ist am LWG möglich), diese muss man bis zum bitteren Ende belegen. Wählt man Französisch hingegen nicht ab und belegt es in der Einführungsklasse weiterhin, so hat man zum Übertritt in die Oberstufe die Möglichkeit, wenn man möchte, Englisch oder Französisch abzuwählen. So hat man in der Oberstufe dann nur eine Fremdsprache..

Auch über die Kurse, die man für die Oberstufe wählen kann, haben wir eher zu wenig oder sich widersprechende Informationen erhalten. Zu Musik beispielsweise sagte eine Lehrkraft, dass wir es gar nicht wählen sollen, da wir inhaltlich nicht auf dem Stand sein würden. Eine andere Lehrkraft hingegen meinte, dass man das durchaus ohne Probleme wählen könne. Ich habe es dann gewählt, weil ich in Musik eigentlich immer recht gut war, aber was mich da dann erwartete, damit habe ich nicht gerechnet.
An der Realschule hatte man sich in Musik relativ viel mit Musikepochen beschäftigt. Mal durfte man musikpraktische Erfahrung machen, indem man Instrumente spielen musste oder man hatte mal gesungen… Am Gymnasium ging es viel um die Analyse von Musikstücken, dabei hat mein Musiklehrer mit allerlei Fachbegriffen um sich geworfen, die ich noch nie in meinem Leben gehört habe, die normalen Gymnasiasten allerdings schon… Ich habe teilweise wirklich nur Bahnhof verstanden. Da wir so unzureichend aufgeklärt worden sind, habe ich einen Härtefallantrag gestellt, um in den Kunstkurs zu wechseln, der wurde zum Glück genehmigt. In Kunst lief es auch dann direkt viel besser. Ich war auch nicht die Einzige, die nachträglich von Musik zu Kunst wechselte, weil uns als ursprüngliche Realschüler einfach das Grundwissen fehlte.

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Eine weitere Sache, die einem zugegebenermaßen auch einfach egal sein könnte, was bei mir aber nicht so ist,  ist die Einstellung der “regulären” Gymnasiasten zu den Schülern der Einführungsklasse. Wir waren immer die Außenseiter, auch deshalb, weil viele uns – meist aber eher hinterm Rücken – vorwerfen, dass wir es uns total einfach gemacht hätten, weil wir erst so spät auf des Gymnasium gegangen sind. Während wir “nur” Realschüler wären, hätten sie als Gymnasiasten keine Zeit für Freizeit gehabt.

Aber ich würde jetzt mal sagen, dass ich mich nun genug beschwert habe. Ich habe nun einige negative Sachen aufgelistet – und obwohl ich die Zeit generell als sehr schön und erfolgreich betrachten würde – fallen mir gefühlt mehr negative als positive Dinge ein…

Ich muss hier nun aber meine Lehrkräfte auch noch in höchsten Tönen loben, denn obwohl das Ganze für die auch ganz neu war, haben sie sich prima geschlagen. Sie haben uns alles beigebracht, was wir für die Oberstufe brauchen. Und so haben wir es alle in die Oberstufe geschafft. Zwar hat nicht jeder davon das Abitur bestanden, aber naja, das schaffen ja auch nicht alle normalen Gymnasiasten.

Unsere Lehrer waren auch einem stets mit Rat und Tat behilflich. Egal ob in schulischen oder privaten Anliegen, die meisten Lehrkräfte, die ich in der Einführungsklasse / Oberstufe hatte, haben sich stets bemüht einem zu helfen. Dieses Engagement der Lehrkräfte ist nicht selbstverständlich, umso dankbarer bin ich, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Wenn ich an mir und meinen Leistungen gezweifelt habe und in Panik verfallen war, weil ich befürchtete mein Abitur nicht zu bestehen und damit meine Träume nicht verwirklichen zu können, wurde ich von meinen Lehrkräften immer wieder aufgebaut. Wenn man inhaltlich Probleme hatte, haben sich auch da die Lehrer immer bemüht einem zu helfen.Iin einigen Fächern hat das bei manchen zwar nichts gebracht – wie in Mathe – aber die Geste war da.

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Auch im Hinblick auf die Klausuren und den letztlich anstehenden Abiprüfungen wurden wir bestens vorbereitet. Die Lehrer haben uns regelmäßig die Möglichkeit gegeben zu üben. Wir haben inhaltlich alles geliefert bekommen, was wir brauchten, auch Informationen zu den Prüfungen – Schwerpunkte, Schwierigkeiten, Tipps etc. – wurden uns reichlich zur Verfügung gestellt. Auch noch kurz vor den Prüfungen konnte man sich bei letzten Fragen – ohne sich dabei irgendwie dumm fühlen zu müssen – an die entsprechende Lehrkraft wenden.

Und durch die wirklich hervorragende Arbeit der Lehrkräfte aber auch durch eigene Willenskraft – die man definitiv braucht – habe ich ein wirklich gutes Abiturergebnis erzielen können – welches vermutlich einige meiner alten Lehrkräfte schockieren würde. Denn noch in der Realschule war ich nicht wirklich die Musterschülerin, mit meinen Leistungen habe ich nicht besonders glänzen können, somit habe ich auch meine Mittlere Reife mit einem eher unterdurchschnittlichem Ergebnis absolviert… Während ich 2018 mit einem Schnitt von 2,45 an das Gymnasium wechselte und damit meine Erfolgsaussichten auch nicht ganz so berauschend waren, habe ich im Juli 2021 meine Abitur mit einem Schnitt von 1,9 absolvieren können. Und ich würde sagen, dass dieser sich durchaus sehen lassen kann. Und mit diesem Schnitt kann ich meinen Traumstudiengang ab Oktober diesen Jahres starten, denn dann werde ich mit dem Lehramtsstudium beginnen.

Mein Fazit:

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Ich bereue meine Entscheidung, an dem LWG die Einführungsklasse und anschließend das Abitur gemacht zu haben, überhaupt nicht, auch wenn man teilweise einen langen Atem brauchte. Denn die ganzen Prüfungen konnten teilweise schon sehr überfordernd sein… Nicht selten hatte man auch 2-3 Klausuren pro Woche. Bei Exen hatten wir auch teilweise 3-4 Exen an einem Tag. Während ich in der Einführungsklasse noch recht wenig lernen musste, musste ich das in der Oberstufe dann schon machen, vor allem während der Klausurenphase. Aber ich würde sagen, dass sich der Aufwand – den man definitiv aufbringen muss – lohnt. Denn wer den Willen hat, der kann es schaffen. Die Zeit am Gymnasium ist kein Zuckerschlecken, aber definitiv machbar!

Also wenn IHR es wollt, dann MACHT es!!!