Ein Artikel von Melina Klug
Jeder von Euch hat bestimmt schon einmal ein Graffiti gesehen oder gar gesprüht. Viele denken, es handelt sich dabei einfach um Schmierereien. Allerdings ist es heutzutage eine große Kunst, die legal ausgeübt werden kann. Hier erfahrt ihr mehr…
Graffiti – Was ist das überhaupt?
Laut Wikipedia stammt Graffiti „…aus dem Italienischen und steht als Sammelbegriff für thematisch und gestalterisch unterschiedliche sichtbare Elemente, zum Beispiel Bilder, Schriftzüge oder Zeichen, die mit verschiedenen Techniken auf verschiedenen Oberflächen […] erstellt wurden.“ Meistens werden sie anonym oder mit Decknamen und vor allem ohne Genehmigung der Besitzer der Oberflächen, auf denen sie zu finden sind, gemacht. Ersteller von Graffiti werden oft Sprayer (Sprüher) genannt, weil sie für ihre „Kunst“ Sprühdosen verwenden.
Sachbeschädigung und Kunst – zwei (un?-)vereinbare Begriffe
Graffiti, die an Hauswänden, Stromkästen usw zu finden sind, sind öffentliche Graffiti, die meist nicht genehmigt sind, also illegal gemacht wurden. Diese werden als Form des Vandalismus – meine Oma sagt immer: „Narrenhände beschmieren Tische und Wände“ – betrachtet. Illegal angebrachte Graffiti sind verboten und wird man beim Sprayen erwischt, erhält man extrem hohe Strafen. Die Sprayer müssen dazu noch mit Schadensersatzforderungen der geschädigten Besitzer der Oberflächen rechnen. In Deutschland entsteht durch unerlaubte Graffiti ein Schaden von bis zu 500 Millionen Euro an Gebäuden und Bussen/Bahnen.
Als Besitzer eines Hauses, an dem über Nacht ein Graffiti gesprüht wurde, hängt es wohl davon ob, ob es ein schönes oder ein weniger schönes Bild ist, das dort nun für alle sichtbar „leuchtet“. Sachbeschädigung ist es aber in jedem Fall.
Allerdings gibt es auch genehmigte Graffiti! Hier bekommen gute Sprayer den Auftrag, eine Hauswand, einen Bahnwaggon oder eine Unterführung schön zu gestalten. Diese Bilder sind meist sehr gut gemacht und werden von Kennern sogar als Kunst anerkannt!
Arten von Graffitis
Es gibt folgende Hauptarten von Graffitis. Ein paar davon stelle ich näher vor, den Rest könnt ihr über die Links nachlesen.
Klograffiti näher betrachtet…
Diese Form des Graffiti kennen wir alle. Auf öffentlichen “stillen Örtchen” überall auf der Welt findet man Klograffitis.
Hier steht nicht ein künstlerisches Bild im engeren Sinn im Vordergrund, sondern einfach eine Kritzelei, ein Spruch, ein Witz oder Herzchen mit Buchstaben drin.
So findet ihr zum Beispiel in der Stadtbibliothek in Augsburg auf dem Klo die Wand auf dem Foto rechts. Hier haben sich einige Leseratten mehr oder weniger sinnvoll verewigt.
Scratching näher betrachtet…
Nachdem die normalen farbigen Graffiti, die man an Hauswänden und Mauern findet, meist schnell übermalt oder mit viel Aufwand und hohen Kosten entfernt werden, gehen einige Sprayer dazu über, ihre Motive mit Steinen, Schleifpapier oder Messern in Glas- oder Plastikflächen zu kratzen. Diese Graffiti halten länger, da sie fest in die Oberfläche eingeritzt sind. Scratching dürfte die älteste Version des Graffiti-Writing sein.
Politische Graffiti näher betrachtet…
Diese Art gibt es fast überall, wenn Wahlplakate aufgestellt oder aufgehängt werden. Letztes Jahr wurden zum Beispiel auch in Schwabmünchen einige Wahlplakate der Kandidaten der Bürgermeister- und Stadtratswahl verunstaltet. Die Bilder zierten handgemalte Bärte, Hörner oder Augenklappen.
Zum Schluss noch meine Meinung
Ich selbst finde Graffiti nicht so toll, da ich diese nur als Schmierereien zum Beispiel in Bussen oder Straßenbahnen in Augsburg kenne. Allerdings habe ich bei einem Urlaub in Berlin ganz tolle Graffiti gesehen.
Hoffentlich hat Euch mein Artikel gefallen und Ihr hattet Spaß beim LESEN!
Eure Melina
Und hier noch eine Zusatzinformation zum Beitrag von Melina
(Autor: Schülerzeitungsredaktion)
Was sind Zinken?!
Sogenannte Zinken sind Zeichen, die Diebe, Bettler oder Gauner als Geheimsprache untereinander benutzen.
Hat zum Beispiel ein Bettler bei einem Haus- oder Ladenbesitzer geklingelt um zu Betteln und etwas bekommen, hinterlässt er folgendes Zeichen, um andere Bettler darauf aufmerksam zu machen: “Hier ist gut betteln.”:
Ein Dieb, der in ein Haus einbrechen wollte und daran gehindert wurde, weil es eine Alarmanlage hat, wird folgendes Zeichen versteckt an das Haus sprayen, um andere Diebe vor dem Alarm zu warnen:
Von diesen Geheimzeichen gibt es unglaublich viele, wie ihr auf den Zeichnungen unten seht, und wer mit offenen Augen durch die Gegend läuft, wird den einen oder anderen Zinken sehen!
Quelle der Zusammenstellung von Zinken: Schulfunk und Schulfernsehen, Heft 8, April 1997