Flug 4u9525

Fiona Schubert
Fiona Schubert berichtet über die Geschichte einer Tragödie und die Frage, warum ein Mensch Selbstmord begeht und 150 andere mit in den Tod reißt…

 

Am 24. März 2015 stürzte die Germanwings-Maschine mit der Flugnummer 4U9525 (Germanwings = Tochtergesellschaft der Lufthansa) auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf, 100 Kilometer von Nizza (Frankreich) entfernt, ab. Der Copilot der Maschine ist für den Absturz verantwortlich. Er riss 150 Menschen mit in den Tod, darunter eine Schulklasse.

Baugleicher Flieger der abgestürzten Maschine
Baugleicher Flieger der abgestürzten Maschine

Aus 38.000 Meter Höhe sank die Maschine in weniger als acht Minuten auf 10.000 Meter, bis sie schließlich in den französischen Alpen zerschellte.

Das geschah zuvor

Der Pilot verließ kurz das Cockpit, wahrscheinlich um auf die Toilette zu gehen. In dieser Zeit verschloss der Copilot die Tür, ließ die Maschine absichtlich sinken und sie schließlich abstürzen. Vorherige verzweifelte Versuche des Piloten, wieder an seinen Arbeitsplatz zu gelangen, blieben erfolglos.

Warum tut ein Mensch so etwas?

An diesem Tag war der 27-jährige Copilot eigentlich krankgeschrieben, die Krankmeldung gab er aber nie ab. Sie wurde bei einer Hausdurchsuchung zerrissen im Papierkorb gefunden. Außerdem kam heraus, dass er sich über Suizide (Selbstmorde) informierte und auch über den Sicherheitsmechanismus von Cockpittüren.

Vorgeschichte des Copiloten

Der Copilot, Andreas Lubitz, wohnte bis zu seinem sechsten Lebensjahr mit seinen Eltern in Neuburg an der Donau, danach zog er nach Montabaur. Er ging auf das Mons-Tabor-Gymnasium, dort machte er 2007 sein Abitur. Als Andreas L. 14 war, war er Mitglied des örtlichen Segelflugvereins LSC Westerland e.V. Mit 16 machte er seinen Segelflugschein. 2008 begann er an der Verkehrsfliegerschule der Lufthansa in Bremen, die er 2009 für einige Monate unterbrach. In diesen Monaten war Andreas in psychotherapeutischer Behandlung und offensichtlich bereits damals schon selbstmordgefährdet.

Nach dem Bekanntwerden der Hintergründe stellen sich nun viele die Frage, wie ein derart psychisch vorbelasteter Mann die Möglichkeit erhalten konnte, Pilot einer Passagiermaschine bei der Lufthansa zu werden.

Jeder hat eine zweite Chance im Leben verdient und nicht jeder, der mal Selbstmordgedanken hatte, bringt sich am Ende wirklich um, kann also auch ein sehr verantwortungsvoller Pilot werden. Aber das Gegenteil ist leider genauso gut möglich, wie der aktuelle Absturz zeigt.

Wir gedenken der Opfer.

Quellen: Zeitungsartikel aus “Die Zeit”, Wikipedia “Andreas Lubitz”