Ein Artikel von Fabian Ostermair
Wie wir in Deutschland Ostern feiern weiß wohl fast jeder- wir haben schließlich Osterferien und dieses ist das Osterwochenende. Da hat zwar jede Familie ihren eigenen Ablauf, aber im Grunde sind es meist die selben Rituale und Bräuche. Aber wie feiern die Menschen in anderen Ländern dieses Fest?
Polen:
Wenn man in Polen Ostern verbringt, sollte man sich eine Regenjacke oder einen Regenschirm einpacken. Dort ist zwar das Wetter nicht schlecht, dort gibt es aber eine Tradition, die „Śmigus dyngus“ heißt. Am Ostermontag soll man dann so viele Menschen wie möglich nass machen: Egal, ob mit einer Gießkanne, einem Eimer oder mit dem Gartenschlauch -alles ist erlaubt! Dieser Brauch geht auf die Christianisierung* im 10. Jahrhundert zurück: Der polnische Herrscher Mieszko I. ist im Jahre 966 am Ostermontag getauft worden.
*Ihr könnt mit diesem Link auf Wikipedia nachlesen, was Christianisierung bedeutet:
Christianisierung auf Wikipedia nachlesen
Schweiz:
In der Schweiz gibt es so viele verschiedene Osterbräuche wie die Schweiz Kantone hat: Im Züricher Raum zum Beispiel können die Kinder sogar „Reich“ werden. Denn dort gibt es einen Brauch, der sich „Zwängerle spielen“ nennt. In diesem Spiel hält das Kind einem Erwachsenen ein Ei entgegen und er muss versuchen ein 20 Rappen Geldstück (Rappen sind wie bei uns Cents) so geschickt zu werfen, dass es im Ei stecken bleibt. Wenn das Geldstück aber auf dem Boden landet, bekommt es das Kind.
Schweden:
In Schweden kommt nicht der Osterhase, sondern das Osterküken. Das bringt bunte Schokoladeneier. Bunte Ostereier sind dort im Norden eher nicht bekannt. Dort aber werden die ersten sprießenden Birkenzweige im Wald gesammelt, in eine Vase gestellt und mit Federn geschmückt. Dann geht es etwas zu wie an Halloween: Am Gründonnerstag verkleiden sich die Kinder als Hexen und ziehen um die Häuser. Dieser Brauch kommt daher, weil die Schweden glauben, dass an diesem Tag alle Hexen zum schwedischen Blocksberg-“Blåkulla“ fliegen.
Irland:
Neben dem St. Patrick’s Day ist Ostern in Irland das wichtigste christliche Fest überhaupt. Früher gab es für diesen Zeitraum strenge Regeln. Zum Beispiel durfte man am Karfreitag (fast) nichts essen und man musste Barfuß auf die Straße gehen. Aber ein sehr (finde ich) verschwenderischer Brauch ist erhalten geblieben: Diesen Brauch nennt man Heringsbegräbnis. Am Ende der Fastenzeit hat man noch frische Heringe im wahrsten Sinne des Wortes begraben. Dies ist ein Zeichen für das Ende der Fastenzeit, in der statt Fleisch viel Fisch gegessen wird.
Australien:
In Australien ist nicht alles, was lange Ohren hat, beliebt. In manchen Teilen des Landes herrscht sogar eine richtige Kaninchenplage. Daher liegt in den meisten Osternestern auch kein Osterhase sondern ein Osterbilby. (Mit diesem Link könnt ihr nachlesen, was ein Osterbilby ist: Was ist ein Osterbilby.) aus Schokolade im Nest. Ein anderer australischer Brauch besagt, dass sich zwei Verlobte Wasser aus einer Quelle schöpfen sollen. Dann sollen sie sich am Hochzeitstag mit diesem Wasser anspritzen. Durch das Wasser soll dann die Ehe glücklich werden.
Bulgarien:
Da Bulgarien überwiegend christlich-orthodox ist und diese eine andere Kalenderrechnung haben, wird dort Ostern erst am 1. und 2. Mai gefeiert. Allerdings klingen die Bräuche vertraut: Es gibt Hefezöpfe, Lammbraten und sehr, sehr viele Eier. Traditionell wird immer das erste Ei rot angemalt. Dann gibt es noch Kämpfe -keine ernsten Kämpfe sondern Eierkämpfe. Hart gekochte Ostereier werden mit den Spitzen gegeneinander geschlagen und gewinnen tut derjenige, dessen Ei heil geblieben ist. Man sagt, dass der Gewinner ein Jahr voller Glück hat.
Frankreich:
In Frankreich landen neben dem christlichen Symbol des Fisches auch Glöckchen als schokoladiges Geschenk im Osternest. Der Grund ist, dass von Gründonnerstag bis in die Nacht vom Ostersonntag auf das Läuten der Kirchenglocken traditionell verzichtet wird. Nach einer Legende fliegen die Kirchenglocken nach Rom und kommen mit Schokolade gefüllt zurück. Darauf wird die Schokolade abgeworfen und die Kinder sollen sie aufsammeln.