Rassismus in Deutschland existiert nicht – oder doch?!

Gerade jetzt nach dem Tod von George Floyd werden die Social Media Plattformen wie Instagram, TikTok und co. von Anti-Rassismus Posts und Storys überschwemmt! Reihenweise sind sogenannte „Black Squares“ am „Blackouttuesday“ online gegangen, viele User haben die schwarze Faust als Statement als Profilbild… Bevor ich weiter in das Thema einsteige, werde ich mal kurz erläutern, was der Hintergrund für diese Aktionen ist!

Das Thema Rassismus ist nun so präsent in den Medien, nachdem George Floyd in den USA durch einen Polizeieinsatz ums Leben gekommen war.

 George Floyd soll in einem Laden mit Falschgeld bezahlt haben, da Floyd sich weigerte seine erworbene Ware zurückzugeben, informierte ein Mitarbeiter die Polizei, allerdings nicht wegen des gefälschten Geldscheines, sondern weil Floyd angetrunken sei und sich nicht mehr unter Kontrolle habe.  Zu Beginn erschien nur eine Streife, diese begann mit ihrem Einsatz wie folgt: Die Polizisten gingen bereits mit geladener Waffe auf den im Auto sitzenden Verdächtigen zu, die Beamten befohlen Floyd erst seine Hände auf das Lenkrad zu legen und anschließend  langsam auszusteigen. Sie fesselten ihn und führen ihn ab, am Streifenwagen weigerte sich Floyd dort einzusteigen, da er klaustrophobisch sei (unter Raumangst leidet). Im Laufe das Einsatzes kamen zwei weitere Streifen! Nun wurde versucht George in den Wagen zu zerren, dies gelang allerdings nicht wirklich, anschließend brach Floyd am Einsatzwagen zusammen und lag auf dem Boden, daraufhin knieten sich drei Polizisten auf seinen Körper. Einer davon drückte sein Knie dabei auf Floyds Nacken, Floyd begann nach Luft zu ringen, doch das ließ die Polizisten kalt, auch als der Polizist durch Passanten darauf hingewiesen wird, dass der Verdächtige keine Luft bekäme und der Beamte deshalb sein Knie vom Nacken Floyds lösen müsse, blieb dieser mit gleichem Druck auf dessen Nacken. Auch ein Krankenwagen wurde bis dato nicht angefordert, es soll sogar ausdrücklich gesagt worden sein, dass kein Rettungswagen benötigt werde. Erst als eine Verletzung an Floyds Mund entdeckt worden war, wurde der Rettungswagen angefordert. Währenddessen verlor Floyd allerdings schon sein Bewusstsein, nun forderten Passanten nochmal den Polizisten, der auf Floyds Nacken kniete, auf endlich sein Knie vom Nacken des bereits Bewusstlosen zu lösen, doch der Polizist ließ nicht locker. Erst als der angeforderte Krankenwagen ankam und der Sanitäter dem Polizisten befahl sein Knie zu lösen, trat dieser Beiseite. Im Krankenhaus wurde nun sein Tod festgestellt, außerdem wurde die Todesursache bekannt, Floyd erstickte!

Da der gesamte Einsatz von Passanten und Überwachungskameras aufgezeichnet worden war, gelangten diese Bilder ins Netz und wurden vor allem in den sozialen Medien stark geteilt und die Beamten hart kritisiert, sowie der strukturelle Rassismus im Allgemeinen. Viele „Influencer“ teilten ihr Mitgefühl mit den „Schwarzen“ und ließen ihrer Wut über Rassismus in deren Beiträgen oder deren „Story-Meldungen“ freien Lauf. Neben dieser großen Debatte auf allen möglichen Social Media Plattformen, wurde dies allerdings auch Thema mehrerer Demonstrationen weltweit. Auch in Augsburg fand eine solche „Black Live Matter“-Demo statt, dort waren etwa 350 Demonstranten angemeldet, aber um die 3000 Menschen versammelten sich am Sonntag gegen 14 Uhr vor der Alten Turnhalle.  In München waren hingegen nur 200 Beteiligte angemeldet, aber erschienen waren ungefähr 25.000 Demonstranten.

Doch warum wird das Thema auch hier in Deutschland so stark kritisiert, obwohl es hier kein Rassismus gibt, oder?

Bevor man überhaupt feststellen kann, ob Rassismus hier bei uns existiert, muss erstmal definiert werden, ab wann etwas rassistisch ist.
Ich, als „Weiße“ Person kann das nur für mich persönlich definieren. Für mich beginnt Rassismus bereits bei der Unterscheidung zwischen „Schwarz“ und „Weiß“. Und es hört auf bei Gewalttaten, die begangen werden, wegen der Hautfarbe oder der Herkunft.

Aber lässt sich so Rassismus wirklich definieren? 

Die Italiener sind „Spaghettifresser“! Die Polen sind Diebe! Die Asylanten sind Terroristen! Und die Deutschen, das sind Nazis! 

Ist das nicht auch schon rassistisch, auch wenn man diese nicht nach der Hautfarbe beurteilt?
Ich würde sagen ja auch das ist bereits Rassismus!

Aber das wäre nicht das einzige wo uns Rassismus begegnet, auch der Fakt, dass „Schwarze“ häufig danach gefragt werden, wo sie  herkommen, denn damit gibt man der gegenüberliegenden Person eventuell das Gefühl: Du, du kannst kein/e Deutsche/r sein und damit ordnen wir eine Person einer anderen Rasse zu.

Doch auch manch ein Witz kann rassistisch sein.
Oder der ein oder andere Chef, der aufgrund der Hautfarbe eine bestimmte Menschengruppe nicht einstellen würde.

Mein Fazit ist daher, dass es Rassismus auch in Deutschland gibt, allerdings glaube ich, dass dieser häufig nicht böse gemeint ist, aber dennoch beleidigend oder verletzend sein kann.

Nun ist aber die Frage wie verbannt man Rassismus?

Erst einmal ist wichtig, dass man nicht jeden verändern kann, sondern in erster Linie nur sich selbst, das heißt, erst muss man erkennen, ob man selbst irgendwelche rassistischen Züge haben könnte, dann muss man überlegen wie man diese am besten vermeidet, dazu zählt das Weglassen von rassistischen Witzen. Des Weiteren kann man, wenn man dunkelhäutige Kontaktpersonen hat, diese darauf hinweisen, dass man in keinem Fall rassistisch ist und auch nicht rassistisch wirken will und man einen darauf hinweisen soll, wenn man etwas erwähnt, was rassistisch ist. Aber auch du kannst andere darauf hinweisen, dass sie sich unter Umständen rassistisch geäußert haben, denn häufig wollen diese selbst nicht rassistisch wirken, geschweige denn rassistisch sein.
Natürlich kann man auch auf Demos gehen, kann seine Meinung auf seinen Social Media Accounts teilen, aber das sollte definitiv nicht als Pflicht gesehen werden, das Wichtigste ist immer noch sich nicht rassistisch zu verhalten, denn reden kann jeder, aber ob jeder sich so auch verhält sei dahin gestellt!