Weihnachten in anderen Ländern

Habt ihr euch schon mal gefragt, wie Weihnachten in anderen Ländern gefeiert wird? Hier ein paar Informationen zu vier verschiedenen Ländern.

Weihnachten in Japan

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In Japan ist Weihnachten kein traditionelles Familienfest. Es ist kein offizieller Feiertag und frei von religiöser Bedeutung.  Trotzdem hat es sich in vielen Familien eingebürgert, dass Kinder am 24. oder 25.12 von „Santa Claus“ beschenkt werden. Im Wesentlichen ist Weihnachten in Japan jedoch ein Fest für Paare. Eine Art zweiter Valentinstag.

Die Einkaufszentren und Geschäfte bauen auf die Freigiebigkeit von Eltern und frisch Verliebten. Bereits Wochen vor Heiligabend erstrahlen die Städte in eindrucksvollen Lichtspielen, den so genannten Chrismas Illuminations. Die Schaufenster sind gefüllt mit allem was irgendwie an Weihnachten erinnern soll und amerikanische Weihnachtslieder verfolgen die Kunden auf jedem Schritt.

Weihnachten in Korea

In Korea ist der 25. 12. ein Feiertag. Dort hat Weihnachten nicht so einen großen Stellenwert wie bei uns in Deutschland. Der 25. Dezember ist nach amerikanischem Vorbild ein religiöser Feiertag in Südkorea. Koreaner, die Weihnachten als ein religiöses Fest feiern, gehen an Heiligabend oder am Weihnachtstag zum Gottesdienst in die Kirche.

Für Koreaner, die keine Christen sind, ist Weihnachten einfach ein kommerzielles Fest. Statt ein traditionelles Fest der Familie zu feiern, treffen sich Koreaner mit Freunden zu einem „Christmas Dinner“ oder zu einer „Christmas Party“. Paare feiern Weihnachten wie ein Fest der Liebe und treffen sich zu einem romantischen Date.

Weihnachten in Russland

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Die russisch-orthodoxen Christen feiern Weihnachten am 7. Januar. In Russland ist Weihnachten das wichtigste religiöse Fest nach Ostern. Nach der Oktoberrevolution 1917 durfte man Weihnachten, wie viele andere religiöse Feste, nicht mehr feiern. Die Tradition ging verloren und viele Bräuche wurden vergessen. Zum offiziellen Feiertag wurde Weihnachten in Russland im Jahr 1991.

Warum werden russische Weihnachten am 07.12 gefeiert?

Die russisch-orthodoxe Kirche legt Feiertage nach dem alten julianischen Kalender fest. Andere Kirchen haben neuere Kalender übernommen. Die Differenz zwischen dem alten julianischen und den neuen Kalendern (dem neo-julianischen und dem gregorianischen) beträgt derzeit 13 Tage. Deswegen feiert man Weihnachten in Russland nicht am 25. Dezember, sondern am 7. Januar, 13 Tage später.

40 Tage vor Weihnachten beginnt für die orthodoxen Christen die Fastenzeit. Denn nur, so heißt es, nach einer körperlichen und geistigen Reinigung können Gläubige Gottes Sohn mit reinem Herzen empfangen. Das Weihnachtsfasten dauert vom 28. November bis zum 6. Januar. Diese Fastenzeit wird auch Philippus-Fasten genannt.

Weihnachten in Italien

In Italien wird Weihnachten gleich viermal gefeiert. Über einen ganzen Monat erstreckt sich das Fest, vom 6. Dezember bis hin zum 6. Januar des neuen Jahres. Viele Bräuche der italienischen Weihnacht kennt man so jedoch auch aus Deutschland und anderen Ländern Europas.

Alles beginnt mit Santa Nicola, dem Nikolaustag am 6. Dezember. Ähnlich wie auch in Deutschland, gibt es bereits an diesem Tag kleine Geschenke, welche die Kinder morgens vor ihrer Schlafzimmertür finden. An öffentlichen Plätzen und in den Kirchen stehen genauso wie daheim bereits festlich geschmückte Krippen und Weihnachtsbäume.

Am 13. Dezember feiern die Italiener die „Botin des Lichts“, Santa Lucia. Die 281 nach Christus geborene Sizilianerin schenkte ihr gesamtes Vermögen den Armen. Daran erinnert auch die traditionelle Süßspeise Torrone dei poveri, ein klebriges Gemisch aus Zucker und Kichererbsen. Die günstig zubereitete Speise wird daher auch gern an Bedürftige verschenkt.

Am 24. Dezember läuten Kanonenschüsse, die vom Castel St. Angelo abgefeuert werden,  das Fest ein, während die Familien Zuhause gemeinsam ein Festmahl genießen.

Der wichtigste Weihnachtsfeiertag ist aber in Italien der 25. Dezember. An diesem Tag feiert das ganze Land die Geburt des Jesuskindes. Am frühen Morgen geht es mit der Bescherung und den Geschenken für die Kinder, gefolgt von einem satten Weihnachtsessen los. Bedeutsam ist der Tag auch deshalb, weil der Papst den Gläubigen in aller Welt seinen Segen auf dem Petersplatz erteilt.

Der vierte und letzte Feiertag ist schließlich der 6. Januar. Auch hier gibt es traditionell noch einmal eine Bescherung. Dann kommt nämlich die gute Hexe La Befana nachts durch den Schornstein, um artigen Kindern Geschenke und den unartigen Kindern kleine Kohlestückchen in ihre Schuhe zu füllen.

 

 

Quellen:

Informationen zu Japan: https://www.japanwelt.de/blog/japan-feiert-weihnachten-ganz-anders/

Informationen zu Korea: https://koreawelle.wordpress.com/2013/12/18/wie-feiern-koreaner-weihnachten/

Informationen zu Russland: https://www.russlandjournal.de/russland/feiertage/weihnachten/

Informationen zu Italien:  https://www.lebkuchen-schmidt.com/weihnachten/was-bedeutet-weihnachten/weihnachten-in-aller-welt/weihnachten-in-italien/