Sprachferien in England

Sprachferien in England

Ein Artikel von Sandra Schmerold

union-jack-26119_1280Schule in den Sommerferien??!! Hört sich komisch an, aber das ist toll! Heute erzähle ich euch von meiner Sprachreise ins englische Eastbourne und ihr werdet sehen, Sprachferien sind mehr als nur Schule und lernen…

karte mit SussexZwei Wochen Sprachferien, wo soll ich anfangen? Wie alles begonnen hat, weiß ich gar nicht mehr so genau… Doch irgendwann war klar, dass ich Sprachferien mache…
Da tauchte schon das erste Problem auf: Wie entscheidet man sich für den richtigen Anbieter? Meine Familie hatte zum Glück Hilfe von Frau Eschenbacher und so kamen wir auf „Accord ISS“. Die Agentur macht Sprachreisen auf der ganzen Welt, zum Beispiel USA, Frankreich, Italien… und so auch England! In England gibt es von diesem Anbieter sehr viele Sprachferien, doch da muss jeder für sich entscheiden, wie viel er zahlen möchte und was für einen selber das Beste ist! Ich entschied mich wegen des großen Sport-und Freizeitangebotes für „Moira house School“ im englischen Town „Eastbourne“ das in East Sussex liegt.

1.Tag

Seit Monaten fieberte ich diesem Tag schon entgegen und dann war es endlich soweit…! Mit gepackten Koffern und dem Flugticket in der Hand ging es am 2. August sehr früh zum Münchner Flughafen. Nach der Sicherheitskontrolle war ich dann ganz auf mich allein gestellt, doch zum Glück hatte ich die Töchter von Fr. Eschenbacher dabei, sonst hätte ich mich wahrscheinlich in der Aufregung verlaufen! Nach circa zwei Stunden Flug landete ich endlich in London, etliche Kontrollen später hatte ich anschließend meinen Koffer wieder und machte mich an dem großen Flughafen auf die Suche nach einem Mitarbeiter der Sprachreisenagentur „Accord ISS“. Zum Glück traf ich dort gleich auf andere deutsche Jungs, die dasselbe Ziel hatten. Spät am Nachmittag hielt unser Taxi dann vor der (eigentlichen) Girlsschool „Moira House“.

Moira House
Moira House

Gleich am Anfang wurden wir von dem Manager persönlich begrüßt und eingeführt in die Hausordnung und die Abläufe des Tages. Beim „Einchecken“ wurden wir gebeten unsere Personalausweise, Flugtickets und unser Taschengeld abzugeben, damit nichts verloren geht. Anschließend wurden wir von einer Mitarbeiterin in das Mädchenhaus geführt, wo sie uns alles zeigte. Jungen und Mädchen schliefen getrennt voneinander, während die Jungs im Hauptgebäude waren, hatten wir Mädchen ein eigenes Haus.

Der Rest des Tages verlief eher ruhig, nach der Führung durften wir bis zum Abendessen Fußball spielen oder einen Film anschauen. Das Dinner war typisch englischer Art, wobei man bei jeder Mahlzeit zwischen etwas Vegetarischem und Fleisch wählen konnte. Bis spät in die Nacht wurde noch eine Quizrunde veranstaltet.

Der Unterricht am 2. Tag

Unser Klassenzimmer

Am Vormittag unseres 2. Tages schreiben wir zuallererst einen Einstufungstest, in dem unser Englisch Level ermittelt wurde. Je nach Level wurden wir dann in verschiedene Klassen eingeteilt. Diese bestanden aus höchstens 14 Schülern, sodass der Lehrer auf jeden Schüler individuell eingehen konnte. Zudem waren die Klassenzimmer mit moderner Technik ausgestattet! Es wurde an 5 Tagen die Woche Unterricht abgehalten, wobei ein Tag 3 Stunden (a´la 60 min) umfasste. Die erste Stunde war eine Theorie-Stunde, hier stand Grammatik im Vordergrund.

Bei fast jedem Lehrer drehten sich die Stunden um das sogenannte „word of the day“, so gab es jeden Tag ein Wort z.b. Salary (Gehalt), um das sich dann der ganze Unterricht drehte. Nach der ersten Stunde und einer Pause mit Keksen und Getränken folgte Stunde 2. Anschließend gab es die „project-lesson“, dort hatte man einen anderen Lehrer. In dieser Stunde stand das Sprechen und Arbeiten im Team mit verschiedenen Nationalitäten im Vordergrund. Auch hier gab es jede Woche ein neues Thema.

In Woche 2 durfte meine Gruppe dann einen Film drehen! Wir entschlossen uns einen Film über die Sprachschule selbst zu machen. Hier könnt ihr dieses Video (Doku über Moira House) auf YouTube mit Interviews von Betreuern, Schülern und Lehrern ansehen (allerdings alles auf Englisch 😉 ).

https://youtu.be/ZOgKYC47D3M

Freizeit

Am Nachmittag konnten wir zwischen verschiedenen Aktivitäten wählen. Es standen immer 3 kostenfreie Angebote zur Auswahl, für Unterricht an der Fußball Akademie oder Windsurfen musste man ca. 250£ extra pro Woche zahlen. Die 3 kostenfreien Angebote waren jeden Tag verschieden, fast immer vertreten waren z.B. Schwimmen im eigenen Hallenbad, Dogeball oder Cricket (berühmte Sportarten in England), „Arts and Craft“ (Basteln) oder “Dance Akademie”. Diese Freizeitaktivitäten dauerten ca. 2-3 Stunden, danach hatte jeder zwei Stunden Zeit zur freien Verfügung, wärenddessen man duschen konnte, Fußball ohne Trainer spielen oder Filme schauen. Fasst hätte ich das Wichtigste vergessen… Jeder hatte jederzeit KOSTENLOSES W-LAN!

"Swann hall" Gemeinschaftsraum
“Swann hall” Gemeinschaftsraum

Ausflüge

Jeden Mittwoch machten alle zusammen einen Ganztags-Ausflug nach London. An diesem Tag mussten wir extra eine Stunde früher aufstehen, dann ging es mit dem Bus 3 Stunden zu einer der wohl berühmtesten Städte der Welt.

Doch die ganze Warterei hatte sich endlich gelohnt, als wir vor dem Big Ben ein Selfie schossen. Vor der “Underground-Bahn” teilte sich die Gruppe, wir gingen die Weltstadt entdecken, die anderen, die extra Geld für Fußball bezahlt hatten, gingen zu einem Arsenal-Stadion. Während die Fußballfans mit der “Underground-Bahn” fuhren, liefen wir zu Fuß zum Buckingham Palace, dem London Eye, Westminister Abbey und zur National Gallery.

Big Ben
Big Ben
Buckingham Palace
Buckingham Palace

 

 

 

 

 

 

Danach bekamen wir Zeit zum Shoppen! Völlig erschöpft und vollgestopft mit neuen Eindrücken traten wir unseren Heimweg mit dem Bus an. Jeden Freitagnachmittag konnten wir dann allein in das Zentrum von Eastbourne zum Shoppen und am kilometerlangen Goldstrand chillen.

Am Sonntag machten wir noch einen Ausflug nach Hastings. Zuerst waren wir am Strand und holten uns einen kräftigen Sonnenbrand, danach stiegen wir auf eine Anhöhe und sahen uns die Stadt von oben an.

Hastings
Hastings

Am darauffolgenden Mittwoch fuhren wir abermals nach London, doch nicht, um uns die National Gallery anzuschauen, sondern um mit der Queen Tee zu trinken…

Naja okay, kleiner Scherz. Aber wie ihr jetzt bestimmt erraten könnt, waren wir im Buckingham Palace! Doch um erst einmal da rein zu kommen, das war schon ein Kunststück… Zuerst wurden wir, schlimmer als am Flughafen, durch eine Sicherheitskontrolle geschoben und mussten dann noch unsere Handys abgeben, genauso wie unsere Taschen und Rucksäcke! Aber das war es auf jeden Fall wert! Wir gingen durch den königlichen Speisesaal, sahen wo die Queen sitzt und stolzierten die große Hauttreppe hinunter… Als wahrlich krönenden Abschluss gingen wir einkaufen in der weltberühmten Shoppingmeile Oxfordstreet.

An einem Abend besuchten wir den Kreidefelsen „Beachy Head“, der Eastbourne so berühmt gemacht hat. Dieser Abend war wirklich besonders: Der Blick auf das offene Meer und die steilabfallenden Klippen machten England für mich zu einem der schönsten Plätze der Welt…

Kreidefelsen Beachy Head
Kreidefelsen Beachy Head

Abendprogramm

Nach dem Dinner gab es jeden Abend ein Programm, das wirklich sehr vielseitig war! Wir durften eigentlich alles machen, von Quizrunden bis zu Betreuer mit Sahne abwerfen, Wassserbomenschlacht und “Capture the flagg”. Nach den meist sehr langen und anstrengenden Tagen gab es dann… -wir sind in England- …Hot Chocolate! 😀

Eigene Meinung

Flughafen Heathrow
Flughafen Heathrow

Ich kann Sprachferien nur jedem weiterempfehlen, der auf Action und Spaß steht! Vor der Abreise habe ich mir sehr viele Gedanken gemacht, ob mein Englisch gut genug ist oder ob mich dort überhaupt einer versteht, doch ich kann euch versichern, man glaubt gar nicht, wie viel Englisch man schon kann…! Für mich werden diese 2 Wochen unvergesslich sein, nicht zuletzt deshalb, weil man dort neue enge Freundschaften schließen konnte. Etwas, was ich wahrscheinlich auch nie vergessen werde, ist, dass egal welche Hautfarbe du hast oder welche Kleidung du trägst und egal welche Macken du auch hast, jeder dich dort so akzeptiert wie du wirklich bist! Und nach diesem Trip habe ich erst gemerkt, wie viel man eigentlich kann, ich dachte nie, dass ich es mal schaffe mit 13 Jahren allein zu fliegen…

Eure Sandra Schmerold

Ein Besonderer Dank gilt den Mitwirkenden und Förderern des Films:
Robin Löhr (Kameraman, Regisseur, Sponsor)
Kevin Löhr (Darsteller)
Mr. Thomas (Interviewpartner, Lehrer, Förderer)
Mr. Jamie Gould (Interviewpartner, Manager)