von Alexandra Braun
Mit welchen Maschinen arbeitet der Bäcker? Muss die Automobilkauffrau Automobile kaufen? Und was genau macht eigentlich ein Anlagenführer? Am 28.04.16 hatten die Acht- und Neuntklässler unserer Schule auf der AZUBI-TOUR die Möglichkeit sich diese und andere Fragen zu beantworten. Erfahre hier mehr…
Allgemeine Infos
Bei der AZUBI-TOUR (mobile Ausbildungsmesse) öffneten 36 mehr oder weniger bekannte Unternehmen und Geschäfte in Schwabmünchen und Umgebung ihre Pforten. Einen Vor- und Nachmittag lang sind die Schüler mit Bussen zu den Firmen gefahren. Die Veranstaltung war Pflicht, wer aber an dem Tag krank war, hat´s versäumt. Es gab drei Touren: Blau, Rot und Grün. Man konnte bei verschiedenen Stationen ein- und aussteigen und/oder zu den Betrieben laufen. Dort haben dann engagierte Mitarbeiter für die angebotenen Ausbildungsberufe verschiedene Führungen durchgeführt.
Ablauf
Ein Teil der Klassen begann um 7:45 Uhr und der andere um 8:30 Uhr. Pflicht war es, mindestens vier Betriebe zu besuchen. In der jeweils ersten Stunde wurde nochmal das Organisatorische besprochen, sowie die Eintrittskarten für das erste Unternehmen, die AZUBI-TOUR-Ausweise und 2 Getränkekarten und 1 Essenskarte für jede Person (auch für die Eltern) verteilt. Dann ging es los. Jeder stürmte (mit oder ohne elterliche Begleitung) zu den Bussen und suchte die richtige Farbe für seine Tour. Bei jedem Betrieb gab es einen Stempel auf die Ausweise. Und zwischendurch von 11:30 Uhr bis 14:00 Uhr konnte man sich das Essen (dieses Jahr Chili con/sin Carne), Getränke und einen weiteren Stempel in der Aula der Realschule abholen. Ab 15:30 Uhr war es möglich, sich wieder abstempeln zu lassen. Mit diesem Stempel war man offiziell fertig und konnte dann nach Hause.
Herr Baum , der neben Frau Warth einer der Zuständigen der AZUBI-TOUR ist, hat mir freundlicherweise ein paar Fragen beantwortet:
Ich: Hallo, Herr Baum. Am 28.04. fand ja das 2. Mal die AZUBI-TOUR statt. Würden Sie sie auch dieses Mal wieder als Erfolg ansehen?
Herr Baum: Definitiv, würde ich sagen! Es hat alles geklappt, wie es sollte. Und die Resonanz (Reaktion) der Schüler und Firmen war bisher sehr, sehr positiv.
Ich: Wurden auch irgendwelche Punkte bemängelt?
Herr Baum: So kleinere Sachen gab´s. Und eine größere. Das waren die Busse. Bis sich das eingependelt hat, lief es nicht so optimal. Das war so der einzig große Kritikpunkt.
Ich: Was fanden Sie gut bzw. schlecht?
Herr Baum: Überhaupt, an der ganzen AZUBI-TOUR, oder…?
Ich: Ja, also, große Punkte, wo Sie gedacht hätten, dass es besser laufen könnte.
Herr Baum: Also, wie gesagt, die Bus-Geschichte. Das hat man eigentlich im Vorfeld ganz anders abgesprochen. Von Firmen- und Schulseite her. Was super geklappt hat, war die Organisation im Haus, die Verpflegung und was im Schulgebäude so ablief und richtig, richtig gut war die Vorbereitung von den aller-aller-meisten Firmen! Also, die haben sich wirklich Mühe gemacht, viel vorbereitet und den Schülern echt was geboten.
Ich: War letztes Jahr schon klar, dass es dieses Jahr wieder eine AZUBI-TOUR geben wird?
Herr Baum: Ähm, ja. Nachdem die letztjährige abgeschlossen war und die Firmen die Resonanz gemerkt haben, war klar, dass es heuer nochmal läuft.
Ich: Waren Sie dieses Mal dabei und haben sich Betriebe angeschaut?
Herr Baum: Leider nein! Das hat leider nicht funktioniert, ich hätte das so gerne gemacht. Und die Frau Warth hat es auch nicht geschafft. Ja, das war wirklich schade!
Ich: Welche waren denn die drei am meisten besuchten Unternehmen?
Herr Baum: Also, ich spreche jetzt mal von den Voranmeldungen, die ich von den Schülern gekriegt habe. Da waren die Ausbildungsberufe bei Mercedes Schäfer, bei Dittrich & Co. und bei Zettler sehr begehrt. Das waren die drei größten, das liegt aber daran, dass die ganz viele ausgebildet haben. Sie hatten ja zum Teil acht Ausbildungsberufe. Das heißt, logischerweise sind da mehr Teilnehmer hingegangen, als wenn einer nur einen Beruf anbietet. Aber überraschenderweise ganz viele beim Friseur und beim Floristen. Das war der Hammer!
Ich: Wie viele Busse fuhren insgesamt auf den Touren?
Herr Baum: Pro Tour ein Bus. Der ist aber den ganzen Tag gefahren, von 8:30 Uhr bis 15:30 Uhr. Immer wieder, den ganzen Tag im ¾-Stunden-Takt.
Ich: Als Sie noch zur Schule gingen, hatten Sie da auch solche Möglichkeiten?
Herr Baum: Nein! Definitiv nicht! Nein!
Ich: Sie gehören ja an unserer Schule zum Organisationsteam. Wie viele Wochen Vorbereitung hatten Sie für die AZUBI-TOUR und was waren Ihre Aufgaben?
Herr Baum: Begonnen hat das Ganze schon zu Schuljahresbeginn, also letztes Kalenderjahr. Weit vor Weihnachten 2015. Erst haben wir uns in längeren Abständen getroffen. Und zum Schluss hin, die letzten Wochen, ich würde sagen die letzten acht Wochen, dann intensiver. Wir organisieren das quasi von Schulseite. Wir kommunizieren den Ablauf an die Schüler, an die Eltern in Form von Elternbriefen, Anmeldungen, Geld einsammeln, also alles, was an die Schüler herangetragen wird und was von den Schülern wieder zurückkommen muss. Das läuft alles über uns. Und dann hatten wir ja heuer die ganze Geschichte im Haus, das heißt, alles Organisatorische, was die Räumlichkeiten im Haus, die Verpflegung und die Planung des Vertretungsplans angeht, weil ja doch viele Kollegen eingespannt waren. Das läuft auch alles über uns. Und natürlich dann die Rücksprache mit den Firmen, also, das, was wir von den Schülern und Eltern als Info kriegen, geben wir dann weiter an die Firmen und umgekehrt auch. Wir sind quasi die Mittelsmänner und Organisatoren innerhalb der Schule.
Ich: Wer war in diesem Jahr für das Essen zuständig?
Herr Baum: Wie auch im letzten Jahr. Das war die Berufsfachschule für Diätassistenten, hier in Schwabmünchen.
Ich: Haben Sie davon gegessen?
Herr Baum: Ja!
Ich: Hat es Ihnen geschmeckt?
Herr Baum: Ja, total! Das Chili war super.
Ich: Lässt sich heute schon absehen, ob 2017 wieder eine AZUBI-TOUR stattfindet?
Herr Baum: *lacht* Witzig, gestern war nämlich das Nachtreffen und es steht insofern in den Sternen, ob das jetzt jährlich stattfindet. Wir fragen bei den Firmen an, ob das den Firmen zu viel wird und wenn die Rückmeldungen kommen, dann kann es sein, dass sie nur noch alle zwei Jahre stattfindet. Also, es ist noch nicht sicher, ob sie nächstes Jahr wieder läuft. Also, DASS die AZUBI-TOUR weiterläuft, ist sicher, aber in welchem Abstand, das wird dann noch geklärt.
Ich: Und können Sie sich dann vorstellen, das nächste Mal wieder mitzuarbeiten?
Herr Baum: Ja, definitiv! Klar, es macht Spaß und bringt vor allem den Schülern brutal viel. Und wir als Lehrer haben da eben super Kontakte zu den Firmen. Man kriegt wirklich mit, was die wollen, worauf sie Wert legen. Das sind schon echt Informationen, auch wenn`s eine Heidenarbeit ist, aber das ist echt sehr, sehr interessant.
Ich: Danke! Danke für das Interview.
Herr Baum: *überrascht* Oh, kein Problem.
Mein Fazit
Ich selbst habe es geschafft, sieben Unternehmen zu besuchen. Eine Klassenkameradin sogar acht. Für mich war es toll, weil ich mich auch für ein Ferienpraktikum bei einer der besuchten Firmen bewerben werde und praktisch meinen Traumberuf schon gefunden habe. Ich glaube, dass das aber nicht allen so ging, da ich selbst mitgekriegt habe, wie andere Schüler diese Chance überhaupt NICHT genutzt haben, und einfach nur, wie in der Schule auch, Blödsinn gemacht haben. Denkt dran, liebe Mitschüler, die Lehrer betreiben den ganzen Aufwand nicht für sich, sondern für uns.
Quellen: Herr Baum, AZUBI-TOUR-Informationsheftchen, eigene Eindrücke, AZUBI-TOUR-Elternbrief
Fotos: Frau Warth