Bauernhofbesuch der 6a im Fach Geografie (oder: Wie eine Lienne in ein Rad kam…)

Endlich, nach langer Coronapause, hieß es für die 6a zusammen mit Frau Bundschuh und Frau Tausch: “Raus aus dem Schulgebäude, ab in den Bus und auf zum Bauernhof nach Scherstetten!” Was wir da erlebt haben, lest ihr im folgenden Bericht…

Am 31.5.22 startete unsere Besichtigung in Scherstetten um 9 Uhr mit dem Empfang von Frau Rudel mit ihren Mitarbeitern Simon und Manuel. Frau Rudel ist die Besitzerin des 60 Hektar großen Hofes und einzige Vollzeitkraft. Sie wird unterstützt durch die Teilzeitkraft Simon und viele Aushelfer, darunter Manuel, der einen eigenen Biohof besitzt. Die drei boten uns eine tolle Führung über den Hof!

Unsere erste Station war der große Stall, in dem sich 90 Milchkühe frei bewegen können. Hier gibt es sogar Massagebürsten und die Kühe können auch selbstständig nach draußen wandern! Die leistungs-fähigste Kuh bringt in etwa 42 Liter am Tag. Um zu verhindern, dass eine Kuh vom Euter einer anderen trinkt, haben manche Ringe in der Nase.

Frau Rudel erklärt uns, dass für 1L Milch etwa 300-500L Blut durch das Euter gepumpt werden!

Interessant für uns war, dass ein Bereich des großen Stalles abgetrennt wurde: Hier standen drei Kühe, die an diesem Tag noch kalben sollten. Leider haben wir das nicht erleben dürfen, sie haben sich Zeit gelassen J

Finger sind was Leckeres…

Dafür konnten wir an der zweiten Station ein paar Meter weiter wenige Wochen alte Kälbchen streicheln, die direkt nach der Geburt mit der Schubkarre dorthin transportiert werden. Jedes hat eine eigene Iglu-Box mit kleinem Außenbereich und bekommt etwa 9 Liter Milch am Tag über einen Milchkübel.

vollautomatische Melkanlage

Die Kälbchen haben es uns sehr angetan, sie waren sehr zutraulich, ließen sich streicheln und nuckelten an unseren Fingern. Eines hat leider einen Gehfehler, weshalb es später nicht weiter auf dem Hof bleiben kann. Die restlichen Kälbchen kommen mit 6-8 Wochen ins Jungtiergehege. Wird ein Kälbchen verkauft, bringt es derzeit auf dem Markt etwa 500€. In Coronazeiten waren das auch schon mal nur 350€ – interessant, wie sehr die Landwirtschaft von äußeren Umständen abhängt!

Was geschieht mit den süßen Kälbchen, die im Jungviehstall landen? Die Bullen werden entweder als Zucht- oder Mastbullen verkauft und die Kühe werden, sobald sie alt genug sind, auf dem Hof künstlich besamt und landen, wenn sie ihr Kälbchen auf die Welt gebracht haben, auch im großen Milchviehstall. So leben auf dem Hof etwa 150 Rinder.

Insgesamt 90 Milchkühe wollen gemolken werden – und nur 1,5 Arbeitskräfte?! Ja, das geht! Mit einer vollautomatischen Melkanlage, die um die 250.000€ kostet.

Erstaunlich, dass die Tiere absolut freiwillig in die Anlage marschieren, sich vollautomatisch melken lassen, dabei etwas Kraftfutter verspeisen und dann weiter im großen Stall ihr Heu knabbern und wiederkäuen. Ein Großteil des Futters (Mais, Roggen, Gras, Heu) wird auf dem Hof selbst angebaut. Zugekauft wird Kraftfutter, darunter auch Zuckerrübenpellets.

Apropos Futter – auch die 6a bekam Hunger und wurde von Frau Rudel und ihrer Schwester mit Hilfe von Sponsoren unglaublich gut versorgt. Auch unsere Klassenkameradin Lisi (Frau Rudel ist ihre Tante) hat dabei kräftig mitgeholfen. Käse-Trauben-Spieße, Mozarella-Bällchen mit Tomaten und Joghurts in allen möglichen Varianten standen auf dem menschlichen Speiseplan. Die berühmte Butterbreze durfte auch nicht fehlen. – Joghurt, Käse, Butter: Alles Produkte, die aus Milch hergestellt werden und damit aus Produkten des Hofes!

“Fütterung” der 6a
Maschinenpark

Abschließend kamen wir zur von vielen lang ersehnten Besichtigung der Maschinen. Unsere Jeilyn hat versucht zu zählen, bei 15 hat sie aufgehört und angenommen: „MINDESTENS 20 Maschinen“ müssen es sein. Da gab es große Traktoren, Sämaschinen, Heuwender und viiieles mehr. Vor allem die Traktoren hatten unser aller Interesse, wie man auf dem Bild unten sieht. Dabei gehört dieser Traktor nicht allein dem Hof von Frau Rudel. Er gehört einer Gemeinschaft von mehreren Höfen, die ihn zusammen gekauft haben (180.000€!) und ihn sich sozusagen teilen.

Nach drei Stunden in Scherstetten hieß es um 12 Uhr dann Abschied nehmen und den Rückweg antreten. Zum Abschied bekam jeder von uns eine Tasche mit Cappy, Brotdose, Luftballon, Block und Stift.

Danke, für diesen tollen Vormittag!

Klasse 6a und Schülerzeitungsredakteur Simon

Wer findet Lienne???

Ein Gedanke zu „Bauernhofbesuch der 6a im Fach Geografie (oder: Wie eine Lienne in ein Rad kam…)

  • 20. Juni 2022 um 17:31 Uhr
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    Liebe 6a, schön war’s mit euch! Eure Frau Bundschuh 🙂

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